Händewaschen ist bester Schutz gegen Corona-Virus, einfache Stoffmasken dagegen bringen nichts. Das Virus wird zur Herausforderung für die Arbeitssicherheit, wie der Fall „Webasto“ zeigt.

Offizieller Name: Sars-CoV-2. Besser bekannt als: Corona-Virus. In China steigt die Anzahl der erkrankten Menschen schnell. Jetzt hat auch das staatliche Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Bericht festgestellt: „Die globale Entwicklung legt nahe, dass es zu einer weltweiten Ausbreitung des Virus im Sinne einer Pandemie kommen kann.“ Und der Arbeitsschutz? Beginnt daheim.

Bisher gibt es in Deutschland nur wenige Fälle. Alle hängen miteinander zusammen. Die Betroffenen sind in Quarantäne. Doch: „Auch weitere Übertragungen und Infektionsketten in Deutschland sind möglich“, so das RKI - und zwar durch Import.  

Außenministerium rät von China-Reisen ab

Seinen Ursprung hat die Ausbreitung des Erregers, gegen den es noch keine speziellen Medikamente und mithin keinen Impfstoff gibt, in China. Genauer: in der Millionen-Stadt Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei, die inzwischen abgeriegelt ist. Dennoch breitet sich der Erreger der Lungenkrankheit in China weiter rasant aus.

Deshalb hat das deutsche Außenministerium konkrete Reise- und Sicherheitshinweise veröffentlicht: Vor Reisen in die Provinz Hubei wird gewarnt - und von „nicht notwendigen Reisen“ wird „bis auf weiteres abgeraten“.    

Coronavirus: Eine Herausforderung für den Arbeitsschutz

Zwar sind Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement für viele Betriebe schon selbstverständlich. Doch das Virus Sars-CoV-2 könnte sich zu einer besonderen Herausforderung entwickeln. Denn: Zwei Wochen lang war der Firmensitz des bayerischen Automobilzulieferers „Webasto“ wegen Corona-Fällen dicht.

Derzeit allerdings besteht in Deutschland kein Grund zur Panik. Das jedenfalls sehen sämtliche Experten so. Doch Achtsamkeit ist geboten. In diesem Spannungsfeld hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Kampagne zur Aufklärung in den sozialen Medien gestartet: Vorsicht und Vorbeugung sind eben die Mütter der Porzellankiste - wie bei jeder „normalen“ Grippe-Welle, die in Deutschland auch in diesem Jahr rollt. Mehr als 30 Todesfälle hat das RKI schon registriert.

Die WHO rät deshalb ganz grundsätzlich: Gute Hygiene, mithin regelmäßiges Händewaschen. Dabei können Desinfektionsmittel genutzt werden. Abstand halten zu Menschen, die krank wirken und niesen oder husten. Husten- und Nies-Etikette beachten, also in die Armbeuge oder in ein Taschentuch niesen.    

Schutzmasken ausverkauft

Der Schutz, mithin auch der betriebliche Gesundheitsschutz beginnt also schon daheim - mit vergleichsweise einfachen Verhaltensregeln. Und Schutzmasken, getragen aus Angst vor einer Infizierung mit dem Corona-Virus? Einfache Stoffmasken aus Baumwolle und Gaze, derzeit in Filmen und auf Bildern aus China zu sehen, bieten keinen Schutz vor Infizierung. Dennoch sind diese Schutzmasken auch in Deutschland weitgehend ausverkauft, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. jetzt mitgeteilt hat. Offenbar sind eben doch viele Menschen in großer Sorge.

Der einfache Mund-Nasen-Schutz bewahrt jedenfalls nicht zuverlässig vor einer Ansteckung. Ganz anders hingegen die sogenannten FFP-Masken, wie sie etwa „3M“, der weltweit führende Hersteller von Schutzmasken, im Programm hat. FFP steht für "filtering face piece“ - und ihre Wirksamkeit ist in Studien zu Sars belegt. Sars…? Ja, das neue Corona-Virus ist sehr eng mit dem alten Sars-Corona-Virus verwandt. Deshalb der neue Name: Sars-CoV-2. Hygiene und betrieblicher Gesundheitsschutz sind Themen auf der Arbeitsschutz Aktuell in Stuttgart im Oktober 2020.

Autor: Patrick Fritsch | Datum: 24.Februar 2020