Eine gemeinsame Initiative für Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in der Ukraine

Dr. Olga Bogdanova - Helmut Ehnes - Prof. Dr. Arno Weber

Wir alle sehen die Bilder und Berichte aus der Ukraine und sind zutiefst betroffen. Und doch zeigen Bilder nur einen Bruchteil der realen Situation. Niemals hätten wir uns vorstellen können, dass wir Zeuge davon werden, wenn sich mitten in Europa nach Jahrzehnten der friedlichen Ko-Existenz und der Hoffnung auf ein humanes Miteinander der Staaten derartige Kriegsszenen abspielen, Menschen ständigen Bombardierungen ausgesetzt sind und in Bunkern hausen müssen, Tote auf den Straßen zurückgelassen werden und Wohnhäuser, Krankenhäuser und die gesamte Infrastruktur eines Landes schonungslos zerstört werden.

Und inmitten dieses Szenarios gehen in der Ukraine noch immer Menschen ihrer täglichen Arbeit nach, um lebenswichtige Funktionen so gut es geht aufrecht zu erhalten. Geschätzte 25 – 30 % der Beschäftigten in den Bereichen der kritischen Infrastruktur, der Rettungsdienste, der Energieversorgung, der Logistik, der Gesundheitsdienste des Transportwesens oder in den öffentlichen Diensten tun dies jeden Tag und das Thema „Gefährdungsbeurteilung“ hat für sie eine neue Dimension.

Es mangelt an grundlegender Ausrüstung zur Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit, z.B. an persönlicher Schutzausrüstung, Messtechnik zur Erfassung von Gefahrstoffen, Biologischen Stoffen, Strahlung, Erster Hilfe Material und Ausrüstung zur Brandbekämpfung. Dazu besteht ein erheblicher Bedarf an technischer Ausrüstung, um beim Abbruch der Ruinen und beim späteren Neuaufbau weitere Verletzungen und Todesfälle zu vermeiden.

Weiterhin wird Unterstützung und Fachwissen in nie gekannter Dimension gebraucht. Beispielhaft hier nur einige der wichtigsten Herausforderungen: Wie werden Abbrucharbeiten sicher durchgeführt? Wie geht man mit Belastungssituationen durch Asbest, Gefahrstoffe und Biostoffe um? Wie können Kriegsüberreste und Minen beseitigt werden? Wie ist es um die psychische Gesundheit der Beschäftigten bestellt?

Dies alles ist nur ein kleiner Einblick in den immensen Bedarf an Ausstattung, Expertise und Qualifizierung, der in den nächsten Wochen, Monaten und voraussichtlich Jahren in der Ukraine gebraucht wird.

Was können Präventionsexperten, Arbeitsschützer und Industrie tun? Wie kann geholfen werden?

Ziel der Initiative „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ ist es, zivile Hilfe für die Menschen in der Ukraine zu organisieren, die unter den beschriebenen Rahmenbedingungen ihrer Arbeit nachgehen. Alle Präventionsexperten, Arbeitsschützer, Organisationen und Verbände sowie die Industrie sind aufgerufen, einen Beitrag zu leisten, wenn er auch noch so klein sein mag. Die globale Familie der Experten für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit darf nicht länger betroffen zusehen – jetzt gilt es aktiv zu werden, denn gemeinsam kann viel geleistet werden.

Das Angebot der „HELP Alliance for Ukrainian Workers “

Die „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ richtet sich insbesondere an alle Arbeitsschützer, Präventionsexperten, die Industrie und alle, die helfen wollen. Sie stellt die Strukturen zur Verfügung, damit die Hilfe auch verlässlich dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Helfen können sie in 4-facher Hinsicht:

  • Registrieren Sie sich unverbindlich auf der Website der „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ https://helpuaworkers.com/ und machen Sie damit deutlich, dass Sie den Beschäftigten in der Ukraine beistehen wollen und den Rücken stärken.
  • Helfen Sie direkt, indem Sie sich mit Ihrer persönlichen Kompetenz registrieren, wenn Sie durch Beratung, Expertise oder Training online oder in Präsenz helfen können.
  • Helfen Sie direkt, wenn Sie Ausrüstung, Persönliche Schutzausrüstung, Erste Hilfe Material oder sonstige Arbeitsschutzprodukte zur Verfügung stellen können.
  • Helfen Sie indirekt, indem Sie einen für Sie möglichen Geldbetrag auf das Spendenkonto der „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ einzahlen. Auch jeder noch so kleine Betrag hilft, Leben zu retten und die Gesundheit der Beschäftigten in der Ukraine zu bewahren“!

Wer hinter der „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ steht

Träger der „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ sind zwei als gemeinnützig anerkannte Organisationen:

  • The European Society of Occupational Safety & Health in Ukraine (ESOSH - https://esosh.net/)
  • Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI - https://vdsi.de/)

Die „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ verfolgt ausschließlich zivile, nicht politische Ziele, ist gemeinnützig und wird von einem Supervisory Team geleitet, dessen Mitglieder mit Ihrem Namen dafür geradestehen, dass die Hilfsgüter und Spenden zielgerichtet verwendet werden und unmittelbar an den Arbeitsplätzen in der Ukraine ankommen. Über die Verwendung der Spenden wird transparent berichtet. Die Mitglieder des Supervisory Teams arbeiten unentgeltlich. Die Sprecher des Supervisory Teams sind:

  • Dr. Olga Bogdanova, Vorsitzende ESOSH Ukraine
  • Helmut Ehnes, Mitglied ESOSH Supervisory Board Deutschland
  • Prof. Dr. Arno Weber, Vorsitzender VDSI Deutschland

Die “European Society of Occupational Safety & Health in Ukraine” (ESOSH - https://esosh.net/) stellt der Initiative ihr Netzwerk in der Ukraine zur Verfügung, in dem über 2000 Arbeitsschutzexperten in allen Landesteilen und aus allen Industriebereichen mitwirken. So wird einerseits der Bedarf für Unterstützung zielgerichtet ermittelt und andererseits gewährleistet, dass die Unterstützungsleistung genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

Die Zukunftsperspektiven

Aufgrund des akuten Bedarfs und der Rahmenbedingungen nimmt die „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ ihre Tätigkeiten in der Ukraine auf. Perspektivisch soll die „HELP Alliance for Ukrainian Workers“ aber nicht ausschließlich auf die Ukraine beschränkt bleiben, sondern überall dort in der Welt helfen, wo Menschen bei ihrer Arbeit aufgrund von Extremsituationen, Katastrophen oder bewaffneten Konflikten extremen Belastungen und Gefahren ausgesetzt sind.

Als Gemeinschaft von Fachleuten und Industrie, deren Hauptanliegen es ist, Leben zu retten und die Gesundheit von Beschäftigten bei der Arbeit zu schützen, sind wir prädestiniert, uns jetzt zu vernetzen und gemeinsam zu handeln.

Treten auch Sie jetzt der Initiative bei!

Für Ihre Ideen und Vorschläge sind wir immer dankbar – treten Sie mit uns in Kontakt:

helpuaworkers@gmail.com

https://helpuaworkers.com/